Kammletaler Fischerfreunde | Infos über Fischarten
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Infos über Fischarten

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Kammeltaler Fischerfreunde e.V.

Fischlexikon

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Fische bayerischer Gewässer

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Durch Bayern ziehen sich Flüsse und Bäche mit einer Länge von über 100.000 km. Dazu kommen über 200 natürliche und zahlreiche künstlich angelegte Seen. Diese Vielfalt an Gewässern ist Lebensgrundlage der über 70 heimischen Fischarten in Bayern. Allerdings sind die meisten Fischarten, vom kleinen Stichling bis hin zum großen Wels, mehr oder weniger durch zahlreiche Beeinträchtigungen in ihren Lebensräumen bedroht.

 

Alle Langdistanzwanderer wie die Donaustörarten, der Lachs und die Meerforelle sind mit Ausnahme des Aals in Bayern ausgestorben. Dramatisch zeigt sich der Rückgang der Flussfischarten, speziell der Kieslaicher. Die Leitfischarten der Gewässerregionen können sich nur noch in 49 Prozent der Fließgewässer erfolgreich fortpflanzen. So wundert es nicht, dass mehr Fischarten in der Roten Liste gefährdeter Tiere in Bayern zu finden sind als in den Gewässern.

 

Das Fischlexikon zeigt die Vielfalt der bayerischen Fischfauna mit Angaben zu Biologie, Lebensraum und Lebensweise, Nahrung und Gefährdungsfaktoren.

 

Ohne die seit vielen Jahren durch Fischereivereine, Fischereiverbände und Fischereiverwaltung durchgeführten bestandsschützenden Maßnahmen und die vermehrt durchgeführten Gewässerrenaturierungen und ökologischen Gewässerbaumaßnahmen wären heute viele Fischarten noch weit stärker bedroht oder bereits verschwunden.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

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Aal

Keine Schonzeit  –  Mindestmaß 40 cm

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Aal

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Familie: Flussaale (Anguillidae)
Gattung: Flussaale (Anguilla) – Art: Europäischer Aal (Anguilla anguilla)
Durchschnittliche Länge: 40 – 80 cm, Rogner deutlich größer: 40 – 100 cm
Laichzeit: Spätwinter bis Frühling

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Kennzeichen:

Der Aal besitzt einen schlangenförmigen kräftigen Körper. Rücken-, Schwanz- und Afterflosse bilden einen Flossensaum, die Bauchflossen fehlen. Die paarigen Brustflossen sitzen direkt hinter dem Kopf. Die kleinen ovalen Schuppen sind von einer dicken Schleimschicht bedeckt. Die Färbung ändert sich im Laufe der Entwicklung. Aale sind als Jungtiere farblos durchscheinend, später ist der Rücken graubraun bis dunkelgrün, Seiten und Bauch gelblich bis weiß. Zur Geschlechtsreife wird die Rückenfärbung dunkler, der Bauch silbrigweiß und die Augen vergrößern sich.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Nachtaktiver Bodenfisch, der sehr widerstandsfähig ist. Er ist in fast allen Arten von Still- und Fließgewässern vertreten. Geschmacks- und Geruchsorgane sind hervorragend ausgebildet. Aale (Blankaale) wandern zum Laichen 4.000-7.000 km stromabwärts bis in die Sargassosee (Westatlantik). Die geschlüpften Larven (Weidenblattlarven) lassen sich innerhalb von zwei bis drei Jahren vorwiegend von der Meeresströmung an die Küsten Europas und Nordafrikas treiben. Hier verwandeln sie sich zu den sogenannten Glasaalen. Die Mehrzahl der heranwachsenden Aale (Gelbaale) zieht wieder flussaufwärts, teils bis in die Oberläufe hinauf.

Nahrung: Es werden zwei Ökotypen mit unterschiedlichen Kopfformen und Ernährungsgewohnheiten unterschieden. Spitzkopfaale: Würmer, Schnecken, Kleinkrebse, und Insektenlarven; Breitkopfaale sind eher räuberisch und bevorzugen kleine Fische, Krebse und Amphibien.

Gefährdung:

Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Fehlende Durchgängigkeit durch Wanderbarrieren. Aufgrund des länglichen Körperbaus sehr hohe Mortalität abwandernder Blankaale in den Turbinen der Wasserkraftanlagen. Wegfang der Glasaale an den Küsten Europas.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Aitel / Döbel

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Aitel, Döbel

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung:
Leuciscus – Art: Döbel (Squalius cephalus)
Durchschnittliche Länge:
30 – 50 cm
Laichzeit:
April – Juni

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Kennzeichen:

Der Aitel besitzt einen langgestreckten, fast drehrunden Körper. Der Kopf ist groß und breit mit weiter endständiger Maulspalte. Durch die großen dunkelrandigen Schuppen entsteht eine netzartige Zeichnung. Die Färbung ist silbern bis silbriggrau. Die Afterflosse ist nach außen gewölbt. Er wird gerne mit dem Hasel verwechselt.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Bewohnt schnell strömende Fließgewässer aller Art von der Forellen- bis zur Brachsenregion. In der Jugend lebt er gesellig und schwarmbildend eher in Ufernähe, im Alter hält er sich eher als Einzelgänger im Freiwasser auf. Laichreife Milchner zeigen einen feinen Laichausschlag. Die klebrigen Eier haften an Wasserpflanzen, Steinen oder Wurzeln. Der Aitel dient als Wirt für die Bachmuschel.

Nahrung: In der Jugend überwiegend wirbellose Kleintiere und pflanzliche Kost, später auch Fische, Krebse und Amphibien.

Vorkommen in Europa:

Der Döbel ist in weiten Teilen von Süd- und Mitteleuropa verbreitet. Er fehlt in Dänemark, Nordschottland, Südwestengland, Irland, Nordschweden und Nordnorwegen.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Äsche

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Schonzeit vom 01.01 bis 30.04  –  Mindestmaß 35 cm

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Äsche

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Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Äschen (Thymallus) – Art: Europäische Äsche (Thymallus thymallus)
Durchschnittliche Länge: 30 – 50 cm, max. 65 cm
Laichzeit: März – Mai

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Kennzeichen:

Die Äsche hat einen gestreckten, seitlich abgeflachten Körper und eine Fettflosse. Der Kopf ist klein mit spitz zulaufendem, leicht unterständigem Maul und kleiner Maulspalte. Die Pupille ist nach vorne spitz zulaufend. Sie besitzt eine auffallend hohe und breite Rückenflosse, die als Fahne bezeichnet wird. Diese ist, ebenso wie die After- und Bauchflossen, beim Milchner größer. Der Rücken ist graugrün bis bläulich, Flanken und Bauch sind silbrig weiß gefärbt mit messingfarbenen Längsstreifen. Kleine dunkle Punkte verteilen sich besonders auf dem Vorderkörper. Die Rückenflosse ist leuchtend purpurn gefärbt und dunkel gefleckt.

Lebensraum/ Lebensweise und Nahrung:

Die Äsche hat einen gestreckten, seitlich abgeflachten Körper und eine Fettflosse. Der Kopf ist klein mit spitz zulaufendem, leicht unterständigem Maul und kleiner Maulspalte. Die Pupille ist nach vorne spitz zulaufend. Sie besitzt eine auffallend hohe und breite Rückenflosse, die als Fahne bezeichnet wird. Diese ist, ebenso wie die After- und Bauchflossen, beim Milchner größer. Der Rücken ist graugrün bis bläulich, Flanken und Bauch sind silbrig weiß gefärbt mit messingfarbenen Längsstreifen. Kleine dunkle Punkte verteilen sich besonders auf dem Vorderkörper. Die Rückenflosse ist leuchtend purpurn gefärbt und dunkel gefleckt.

Nahrung: Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Würmer, Anfluginsekten sowie auch Kleinfische und Fischlaich.

Gefährdung:

Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger. Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Bachforelle

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Schonzeit vom 01.10 bis 28.02  –  Mindestmaß 26 cm

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Bachforelle

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Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo – Unterart: Bachforelle (Salmo trutta forma fario)
Durchschnittliche Länge: 25 – 50 cm, max. 95 cm
Laichzeit: Oktober – Februar

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Kennzeichen:

Die Bachforelle besitzt einen spindelförmigen, mehr oder weniger hochrückigen Körper. Die Schnauze ist stumpf mit weiter Maulspalte. Charakteristisch sind die roten Tupfen auf den Seiten, die oft weiß eingefasst sind. Die Rückenflosse besitzt dunkle Punkte. Die Grundfärbung ist meist grau grün. Je nach Standort gibt es viele Farbvarianten. Auch die Fettflosse kann sehr unterschiedlich gefärbt sein (rote und/oder schwarze Punkte). Ältere Milchner bilden einen charakteristischen Laichhaken aus. Als „Steinforellen“ werden Bachforellen bezeichnet, die in nahrungsarmen Gebirgsbächen langsam wachsen und nur eine Länge von 15-20 cm erreichen.

Lebensraum/ Lebensweise und Nahrung:

 

Sie ist der Leitfisch der Forellenregion. Lebt in klaren, kühlen und sauerstoffreichen Bächen und Flüssen sowie in Bergseen. Ist auf reich gegliederte Wasserläufe mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten angewiesen. Sie ist standorttreu und verteidigt ihr Revier gegen Artgenossen. In größeren Gewässern zieht sie die Zuflüsse hinauf um dort zu laichen. An stark überströmten, meist seichten Bereichen schlägt der Rogner eine Laichgrube in das Kiesbett. Die Milchner kämpfen um die Vorherrschaft am Laichplatz. Die abgelegten Eier werden vom Milchner besamt und vom Rogner mit Kies bedeckt. Die Forellenlarven verbleiben solange im Kieslückensystem bis ihr Dottersack aufgebraucht ist..

Die Nahrung der Forelle besteht vorwiegend aus Krebsen, Würmern, Schnecken und Insekten (Fliegenfischerei!) und gelegentlich aus kleineren Fischen. Bei entsprechendem Nahrungsangebot und größeren Wassertiefen können Bachforellen Gewichte bis zu 9 kg erreichen . In einem typischen Forellenbach kommen neben der Bachforelle noch die Koppe und das Bachneunauge vor. Das Auftreten all dieser drei Arten spricht für ökologisch noch intakte Gewässer

Gefährdung:

Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger. Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren. In voralpinen Flüssen treten im Spätsommer sogenannte „Schwarze Forellen“ auf. Als Ursache dieses Bachforellensterbens wird ein noch unbekannter Virus vermutet.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Bachsaibling

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Schonzeit vom 01.10 bis 28.02  –  Mindestmaß 20 cm

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Bachsaibling

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Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Saiblinge (Salvelinus) – Art: Bachsaibling (Salvelinus fontinalis)
Durchschnittliche Länge: 20 – 40 cm
Laichzeit: Oktober – Dezember

Kennzeichen:

 Der Bachsaibling besitzt einen torpedoförmigen, kräftigen Körper. Der Rücken ist oliv bis braungrün gefärbt ebenso wie die Rückenflosse mit hellen Marmorierungen. Auf den Flanken sind gelbliche und rote Punkte, die oft blau umrandet sind. Die Bauchseite ist weiß bis gelb und färbt sich bei den Milchnern während der Laichzeit intensiv orangerot. Die weite Maulspalte reicht bis hinter die Augen. Er besitzt eine Fettflosse. Brust-, Bauch- und Afterflossen sind weiß gesäumt und vom Rest der Flosse durch einen schwarzen Saum abgegrenzt.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Er bewohnt kalte, klare und sauerstoffreiche Seen und Fließgewässer. Sein Lebensraum konkurriert somit mit der Bachforelle, die er unter Umständen verdrängen kann. Er lebt standorttreu mit geringen Ansprüchen an Versteckmöglichkeiten im Wohngewässer. Auch ist er gegenüber Gewässerverschmutzung und –versauerung toleranter.  Ende des 19. Jhd. wurde er aus Nordamerika eingebürgert. Zur Laichzeit sind speziell die Milchner prächtig gefärbt. An stark überströmten Kiesbänken werden flache Laichgruben geschlagen, in welche die Eier abgesetzt und anschließend mit Kies bedeckt werden. Da die Eier an denselben Laichplätzen von Bachforelle und Seesaibling abgelegt werden kommt es mitunter zu Kreuzungen der Arten. Die unfruchtbaren Nachkommen durch Kreuzung mit der Bachforelle nennt man Tigerfische, die mit dem Seesaibling werden Elsässer Saiblinge genannt.

Nahrung: Insektenlarven, Würmern, Kleinkrebse, Anfluginsekten sowie im Alter auch Fische.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Bachneunauge

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Bachneunauge

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Familie: Neunaugen (Petromyzontidae)
Gattung: Lampetra – Art: Bachneunauge (Lampetra planeri)
Durchschnittliche Länge: 12 – 20 cm
Laichzeit: März – Juni

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Kennzeichen:

Das Bachneunauge hat einen wurmartigen dünnen Körper. Das kieferlose Saugmaul besitzt eine runde Maulscheibe. Es hat keine Schuppen und keine paarigen Flossen. Die erste und zweite Rückenflosse sind miteinander verbunden. Dabei bildet der hintere Abschnitt mit Schwanz- und Afterflosse einen durchgehenden Flossensaum. Die Oberseite des Körpers ist dunkelblau bis dunkelgrün gefärbt. Die Flanken sind gelblich grün, die Bauchseite ist silbrig-weiß. Der Name ergibt sich aus der Summe: 1 Nasenöffnung, 1 Auge und 7 Kiemenöffnungen auf jeder Seite. Neunaugen gehören nicht zu den Fischen, sondern bilden eine eigene Klasse der Rundmäuler.

Lebensraum/ Lebensweise und Nahrung:

Es bevorzugt klare Bäche, aber auch Flüsse und saubere, gut durchströmte Gräben. Zur Fortpflanzung wandert es in kleinen Gruppen bachaufwärts zu geeigneten Substraten. Die Eiablage erfolgt in selbstgeschlagenen kleinen Gruben. Nach der Paarung sterben die Elterntiere ab. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die „Querder“ genannt werden. Diese haben weder Augen noch Zähne und sehen den Elterntieren nicht ähnlich, sodass man sie lange Zeit für eine eigenständige Tierart hielt. Die Querder leben etwa 3-5 Jahre versteckt in humosen Sandanschwemmungen und unter verrottendem Laub. Im Spätsommer des letzten Jahres im Larvenstadium beginnt die Umwandlung zum erwachsenen Tier. Hierbei bilden sich die Geschlechtsorgane, die Zähne und die Augen. Die Verdauungsorgane werden dabei zurückgebildet. Diese Metamorphose ist im nächsten Frühjahr, vor Beginn der Paarung abgeschlossen.
Das Bachneunauge gilt als Indikator für intakte Gewässerökosysteme mit guter bis sehr guter Wasserqualität (Gewässergüteklasse I-II).

Nahrung: Die Querder ernähren sich von Kleinstlebewesen sowie von schwebendem und abgesetztem pflanzlichem Abfall (Detritus). Die erwachsenen Tiere nehmen keine Nahrung auf und sind reine Vermehrungsstadien.

Gefährdung:

Gewässerverschmutzung (Abwassereinleitung, Nährstoffeintrag, Verschlammung). Veränderung bzw. Zerstörung des Lebensraums durch Gewässerausbau, Begradigung, unsachgemäßer Gewässerunterhalt und Querverbauungen.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Barbe

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Schonzeit vom 01.05 bis 15.06  –  Mindestmaß 40 cm

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Barbe

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Barbus – Art: Flussbarbe (Barbus barbus)
Durchschnittliche Länge: 30 – 70 cm, max. 90 cm
Laichzeit: Mai – Juli

 

Kennzeichen:

Die Barbe besitzt einen schlanken langgestreckten und bauchseits etwas abgeplatteten Körper. Die Schnauze ist rüsselartig verlängert. Das unterständige Maul hat wulstige Lippen und trägt vier Barteln an der Oberlippe. Der längste Stachelstrahl der Rückenflosse ist an der Hinterseite gesägt. Die Färbung ist je nach Aufenthaltsort sehr unterschiedlich, meist bräunlich bis grünlich mit Messingglanz. Die Bauchseite ist weißlich. Der Laich der Barbe ist giftig und verursacht Erbrechen und heftigen Durchfall.

Lebensraum/ Lebensweise und Nahrung:

ie ist ein gesellig Grundfisch klarer und sauerstoffreicher Mittelläufe mit Sand- oder Kiesgrund. Leitfisch der Barbenregion. Aktivität und Nahrungssuche meist in der Dämmerung. Zur Fortpflanzung ziehen laichreife Fische in großen Schwärmen weite Strecken den Fluss hinauf. Das Ablaichen erfolgt an flachen, überströmten Kiesbänken, wo die klebrigen Eier abgelegt werden. Die geschlüpften Larven verstecken sich bis zur Aufzehrung ihres Dottersacks zwischen den Steinen. Zur Winterruhe suchen Barben tiefere, strömungsberuhigte Stellen im Gewässer auf.

Nahrung: Kleine Bodentiere wie Würmer, Insektenlarven, Schnecken, Muscheln; gelegentlich Pflanzenteile und kleine Fische.

Gefährdung:

Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger. Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Bitterling

Männchen und Weibchen über Muschel

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Bitterling

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Rhodeus – Art: Bitterling (Rhodeus sericeus amarus)
Durchschnittliche Länge: 5-7 cm, max. 9 cm
Laichzeit: April – Juni

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Kennzeichen:

Der Bitterling ist der kleinste Vertreter der Karpfenartigen. Sein Körper ist hochrückig. Er ist leicht an seinem blaugrünen Längsband, das sich von der Schwanzwurzel bis etwa zur Körpermitte erstreckt, zu erkennen. Charakteristisch ist auch die kurze Seitenlinie. Er besitzt eine lange Rücken- als auch Afterflosse. Das Maul ist klein und endständig. Markant sind das bunt gefärbte Laichkleid des Milchners und die lange Legeröhre des Rogners während der Laichzeit.Der Bauch ist weiß und schimmert rosa. Während der Laichzeit färben sich Kehle, Brust und vorderer Bauch des Männchens rot. Rücken und Hinterkörper schimmern dann bläulichgrün .
Lebensraum/ Lebensweise und Nahrung: Insbesondere kleine langsam fließende und stehende Gewässer mit pflanzenreichen Uferregionen und gleichzeitigem Vorkommen der Teich- oder Malermuschel. Zur Fortpflanzung besetzt und verteidigt der Milchner ein Territorium mit mehreren Muscheln. Diese bereitet er für die Eiablage vor, indem er diese immer und immer wieder mit der Schnauze anstupst. Hierdurch erlahmt der Reflex der Muschel sich bei Berührung zu schließen. Erst dann kann der Rogner die Eier mit der langen Legeröhre einzeln in den Kiemenraum der Muschel ablegen. Diese bis zu 6 cm lange Legeröhre wird während der Laichzeit ausgebildet. Der Milchner lässt über der Atemöffnung der Muschel seine Milch (Samen) ab und befruchtet so die Eier im Innern der Muschel. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Kiemenraum der Muschel. Die Fischlarven wachsen durch die Schalen gut vor Fressfeinden geschützt heran und verlassen diese nach 3-4 Wochen. Der Eiablage geht ein auffälliges Balzritual vorweg.  Bitterlinge sind recht anspruchslos, leben gesellig und sind meist in Ufernähe anzutreffen.

Nahrung: Algen, Pflanzenteile, tierisches Plankton, Würmer, Insektenlarven, Kleinkrebse.

Gefährdung:

 Indirekt durch den Bestandsrückgang der geeigneten Muschel. Diese ist bedroht durch den Verlust ihrer Biotope z.B. Beseitigung von Altarmen, Verfüllen von Kleingewässern, Unterhaltungsmaßnahmen, Faulschlammbildung, Gewässerverlandung, Trockenlegung und Verdrängung durch eingeschleppte Muschelarten.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Brasse / Brachse / Blei

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Brachse, Brasse, Blei

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Brassen (Abramis) – Art: Brachse (Abramis brama)
Durchschnittliche Länge: 30 – 50 cm; Max: 70 cm
Laichzeit: Mai – Juni

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Kennzeichen:

Die Brachse hat einen seitlich stark abgeflachten, hochrückigen Körper mit vorstülpbaren, leicht unterständigem Rüsselmaul. Der Augendurchmesser ist kleiner als die Maulspalte. Alle Flossen sind grau gefärbt. Die Brustflossen reichen bis an den Ansatz der Bauchflossen heran. Die Afterflosse ist sehr lang, der untere Teil der Schwanzflosse ist meist länger als der obere.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Sie bewohnt stehende und langsam fließende Unterläufe größerer Flüsse mit weichem Grund. Leitfisch der nach ihr benannten Gewässerregion sowie der Stauräume. Sie ist ein bodenorientierter, gesellig lebender Fisch, der nachts in seichten Uferbereichen den weichen Gewässergrund nach Nahrung absucht. Während der Laichzeit bilden sie oft riesige Schwärme. Die klebrigen Eier werden an flachen, pflanzenreichen Uferstellen abgelegt. Die geschlüpften Larven heften sich mit Klebedrüsen an Wasserpflanzen an, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Die Milchner tragen besonders am Kopf einen auffälligen Laichausschlag. Brachsen halten an tieferen, geschützten Stellen in großen Scharen Winterruhe. Bei Überpopulation und geringem Nahrungsangebot neigen Brachsen zur Verbuttung, das heißt zur Ausbildung zwergwüchsiger Formen.

Nahrung: Im Schlamm verborgene Bodentiere, wie Insektenlarven, Würmer, Schnecken und kleine Muscheln.

Vorkommen in Europa:

Die Verbreitung des Brassens erstreckt sich vom Kaspischen Meer und vom Ural bis Westfrankreich, Irland und Skandinavien. Er fehlt auf der Pyrenäenhalbinsel.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Flussperlmuschel

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Flussperlmuschel

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Familie: Margaritiferidae
Gattung: Margaritifera – Art: Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
Durchschnittliche Länge: max. 15 cm

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Kennzeichen:

Die Flussperlmuschel besitzt eine nierenförmige, sehr dickwandige, fast schwarze Schale. Sie kann mit bis zu 140 Jahren ein außerordentlich hohes Alter erreichen. Die Zuwachsstreifen sind sehr dicht angelegt. Die gesamte Wirbelregion ist meist sehr stark zerfressen. Sehr kräftige Hauptzähne vorhanden (ein Zahn rechts, zwei links).Schild kaum ausgeprägt.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Flussperlmuschel in Bayern erstreckt sich vom Bayerischen Wald bis ins Fichtelgebirge und ins fränkische Mittelgebirge.
Sie lebt in schnellfließenden und sauerstoffreichen, jedoch kalk- und nährstoffarmen, naturnahen Bachober- und -mittelläufen mit grobkörnigem Substrat. Halb in den Bachgrund eingegraben lebt sie in großen Gruppen – so genannten Muschelbänken.
Mit einem „Fuß“ kann sie ein Stück weit kriechen.  Zur Atmung hat sie Kiemen, jedoch keine Augen, Ohren oder Nase. Über einen Mund wird Wasser aufgenommen und darin enthaltene Nahrungspartikel in einem Magen bzw. Darm verdaut, ehe das Wasser durch den After wieder ausgestoßen wird. Mit 15 bis 20 Jahren wird die Muschel geschlechtsreif. Die Larven (Glochidien) werden im Spätsommer ausgestoßen und leben parasitär im Kiemengewebe von Bachforellen.  Im darauf folgenden Frühjahr verlassen die Jungmuscheln den Wirtsfisch und graben sich in das Bachsohlensubstrat ein. Hier verbringen sie ca. 4-7 Jahre im Lückensystem der Gewässersohle bis sie mit ca. 2-3 cm an die Oberfläche kommen.

Nahrung: Die Flussperlmuschel filtert winzige Schwebstoffteilchen organischer Rückstände von abgestorbenen Pflanzen und Tieren (Detritus) aus dem Wasser.

Gefährdung:

Wasserbau- und Unterhaltungsmaßnahmen. Verschlechterung der Wasserqualität und Stoffeintrag aus der Landwirtschaft. Bei mehreren Gefährdungsursachen summieren sich die Effekte. Darauf kann die Muschel nicht schnell genug reagieren. Heute gibt es nur mehr 2-3 % der Flussperlmuscheln, die früher in Europa lebten.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Giebel

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Giebel

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius – Art: Giebel (Carassius auratus gibelio)
Durchschnittliche Länge: 15 – 25 cm, max. 45 cm
Laichzeit: Mai – Juli

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Kennzeichen:

Der Giebel besitzt einen seitlich zusammengedrückten, leicht hochrückigen Körperbau. Der Übergang vom Kopf zum Rücken macht einen deutlichen Knick. Das endständige Maul trägt keine Barteln. Das Bauchfell ist dunkel pigmentiert. Die Schwanzflosse ist deutlich gegabelt. Der längste Hartstrahl der Rückenflosse ist auf seiner Innenseite gesägt. Die Färbung ist silbergrau bis gelblichgrau. Große Verwechslungsgefahr besteht mit der Karausche. Im Gegensatz zu dieser ist der obere Rand der Rückenflosse eher gerade und der Schwanzstiel trägt keinen dunklen Fleck. Beim bekannten Goldfisch handelt es sich um eine Zuchtform des ostasiatischen Giebels.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung

Eingeschleppt aus der Teichwirtschaft, bewohnt er eine Vielzahl stehender und langsam fließender Gewässer mit dichter Vegetation und weichem Grund. Die Art lebt gesellig und stellt an seinen Lebensraum keine hohen Ansprüche. Im Gegensatz zur heimischen Karausche stammt der Giebel ursprünglich aus Ostasien und Sibirien. Die Rogner können sich ohne männliche Tiere durch Jungfernzeugung (Gynogenese) ungeschlechtlich fortpflanzen. Die Goldform wird oft in Gartenteichen gehalten.

Nahrung: Insektenlarven, Schnecken, Würmer sowie pflanzliche Nahrung.

Vorkommen in Europa:

Die ursprüngliche Heimat des Giebels liegt in Ostasien und Sibirien. Er ist durch den Menschen inzwischen weit verbreitet worden. In Japan und China werden seit über 1000 Jahren besondere Varianten des Giebels gezüchtet (Goldfisch, Schleierschwanz, Löwenkopf, etc.), die seit einiger Zeit auch in Europa gehandelt werden.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Graskarpfen

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Graskarpfen

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Lateinischer Name:Ctenopharyngodon idella VALENCIENNES

Weitere Namen: Grasfisch, Weißer Amur, Grass carp (engl.), Carpe
chinoise (franz.)

 

Merkmale:

Größe: maximal 120 cm. Körperform: Der Graskarpfen hat einen gestreckten Körper, der dem Döbel ähnlich ist. Die stumpfe Schnauze ist zwischen den Nasenlöchern eingedellt. Dem unterständigen Mund fehlen die Bartfäden. Flossen: Die Rückenflosse hat 10, die Afterflosse hat 11 Strahlen, wovon die erste 3 ungefiedert sind. Schuppen: Der Graskarpfen hat große Schuppen, entlang der Seitenlinie zählt man 42-45. Unterhalb der Seitenlinie liegen 5 Schuppenreihen, im Vergleich dazu hat der Döbel nur 3-4 Reihen. Färbung: Der Rücken ist dunkelgrün bis grünschwarz, die Seiten sind heller. Der Bauch hat eine weifliche Färbung. Die großen Schuppen sind dunkel umrandet, so daß sie wie eine Netzzeichnung wirken .

Ökologische Ansprüche:

Der Graskarpfen bevorzugt ruhige, tiefe, warme Flüsse. Die Eier werden im stark strömende Wasser über kieseigem Grund abgegeben. Schon nach ca. 40 Stunden schlüpfen die Jungfische, die sich zuerst von Kleintieren ernähren, später gehen sie zu Pflanzenkost über .

Vorkommen in Europa:

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist kaum noch feststellbar, da der Graskarpfen seit dem 10. Jahrhundert in China künstlich eingesetzt wurde. In Europa ist er heute weit verbreitet .

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Gründling

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Gründling

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Gobio – Art: Gründling (Gobio gobio)
Durchschnittliche Länge: 10 – 15 cm, max. 20 cm
Laichzeit: Mai – Juni

 

Kennzeichen:

Der Gründling besitzt einen spindelförmigen Körper mit relativ großen Schuppen. In den Mundwinkeln des unterständigen Rüsselmauls sind zwei kurze Barteln. Der Milchner besitzt größere Brustflossen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist das Längsband auf den Flanken, mit einer Reihe dunkel bis bläulich schimmernder, unregelmäßiger Flecken. Die Färbung variiert stark je nach Umgebung. Die Oberseite ist oft graubraun oder grünlichbraun, die Unterseite heller.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Schwarmbildender Grundfisch in klaren, stehenden und fließenden Gewässern mit sandigem oder kiesigem Grund. Er entkommt Fressfeinden oft, indem er sich mit dem ganzen Körper in den Untergrund eingräbt. Zur Fortpflanzungszeit tragen die Milchner einen Laichausschlag. Die Eier werden an flachen Bereichen an Steinen und Wasserpflanzen abgelegt.

Nahrung: Planktonorganismen, Insektenlarven, Fischlaich und z.T. Aas.

Gefährdung:

Gewässerverschmutzung, Verschlammung.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Hecht

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Schonzeit vom 15.2 bis 30.04  –  Mindestmaß 50 cm

 

Hecht

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Familie: Hechte (Esocidae)
Gattung: Esox – Art: Hecht (Esox lucius)
Durchschnittliche Länge: 50 – 80 cm, Rogner deutlich größer: 70 – 140 cm
Laichzeit: Februar – Mai

 

Kennzeichen:

 Der Hecht besitzt einen torpedoförmigen Körperbau mit weit nach hinten verlagerter Rückenflosse. Der Kopf ist flach mit großen Augen. Das Maul ist entenschnabelförmig mit weiter Mundspalte. Im Unterkiefer sitzen mehrere kräftige, sehr scharfe Fangzähne. Die Zähne im Oberkiefer sind zurückklappbar und machen ein Entkommen der Beute fast unmöglich. Hechte besitzen kleine Schuppen, die Seitenlinie ist mehrfach unterbrochen. Die Färbung variiert je nach Wohngewässer von gelbgrün über oliv bis bräunlich, mit helleren Flecken oder Querstreifen. Der Bauch ist weißlich. Junghechte sind meist intensiv grün mit grünlich-gelber Marmorierung sog. Grashechte.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Er bevorzugt Ufergebiete langsam fließender und stehender Gewässer mit kiesigem Unterstand. Als standorttreuer Einzelgänger steht er regungslos zumeist versteckt zwischen Wasserpflanzen und wartet auf vorbeischwimmende Beute. Diese wird durch blitzschnelles Vorstoßen gepackt. Die extrem weit hinten liegende Rückenflosse bildet zusammen mit After- und Schwanzflosse eine besonders große schuberzeugende Fläche. Zur Laichzeit werden die Eier über seichten, pflanzenbestandenen Uferbereichen, überschwemmten Wiesen oder in Gräben abgelegt. Die geschlüpften Larven haften mit Hilfe von Klebdrüsen an den Pflanzen, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist.

Nahrung: Fische (auch der eigenen Art), Frösche, kleinere Säugetiere und junge Wasservögel.

Gefährdung:

Fehlende Laichmöglichkeiten v.a. durch den Verlust natürlicher Überschwemmungsflächen.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Karausche

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Karausche

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius – Art: Karausche (Carassius carassius)
Durchschnittliche Länge: 15 – 30 cm, max. 40 cm
Laichzeit: Mai – Juni

 

Kennzeichen:

Die Karausche besitzt einen gedrungenen, seitlich abgeflachten und hochrückigen Körper. Der Kopf ist relativ klein mit endständigen, schräg nach oben gerichteten Maul ohne Barteln. Der Übergang des Kopfes zum Rücken verläuft im Gegensatz zum Giebel fließend – ebenso ist das Bauchfell der Karausche nicht wie beim Giebel dunkel pigmentiert. Die hohe und lange Rückenflosse besitzt einen nach außen gewölbten Rand, sowie meist einen dunklen Fleck an der Schwanzwurzel. Die Schwanzflosse ist nur leicht eingebuchtet. Das Schuppenkleid ist gelbbraun mit Messingglanz. Es besteht große Verwechslungsgefahr mit dem Giebel, der die Karausche auch häufig verdrängt.

Lebensraum /  Lebensweise und Nahrung:

Schwarmfisch, der bevorzugt in stehenden, warmen und pflanzenreichen Gewässern (Auegewässer) vorkommt. Sie ist eine ausgesprochen widerstandsfähige Art, die selbst ein Trockenfallen des Gewässers ebenso wie ein Durchfrieren im Winter übersteht. Hierzu gräbt sie sich in den schlammigen Boden ein. In der Laichzeit werden die klebrigen Eier im Flachbereich an Wasserpflanzen abgelegt. Bei hoher Bestandsdichte und Nahrungsmangel trifft man eine Kümmerform, die sogenannte Stein- oder Teichkarausche an. Eine Kreuzung von Karpfen und Karausche, die sogenannte Karpfkarausche, ist möglich.

Nahrung: Wirbellose Kleintiere und Wasserpflanzen.

Gefährdung:

Verlust von Kleingewässern, speziell Auegewässern. Verdrängung durch den Giebel.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Karpfen

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Keine Schonzeit – Mindestmaß 35 cm

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Karpfen

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Cyprinus – Art: Karpfen (Cyprinus carpio)
Durchschnittliche Länge: 35 – 50 cm, max. 90 cm
Laichzeit: Mai – Juli

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Kennzeichen:

Durch die rund 2000 Jahre andauernde Zucht des Karpfens hat sich der Wildkarpfen als Stammform stark verändert. Nach der Beschuppung unterscheidet man vier Zuchtformen. 1. Wild- und Schuppenkarpfen: langgestreckt bis hochrückig, vollständig beschuppt; 2. Zeilkarpfen: hochrückig, meist eine Reihe sehr großer Schuppen entlang der Seitenlinie; 3. Spiegelkarpfen: hochrückig, wenige unregelmäßig verteilte große Schuppen; 4. Leder- oder Nacktkarpfen: hochrückig, keine oder sehr wenige Schuppen.
Das Maul des Karpfens ist endständig und weit vorstülpbar. Von den 4 Barteln sitzen zwei längere Barteln in den Mundwinkeln und zwei kürzere Barteln auf der Oberlippe. Der Kopf ist relativ groß, die Augen eher klein. Charakteristisch ist die lange Tücken- und die kurze Schwanzflosse. Der längste Hartstrahl der Rücken- und Afterflosse ist deutlich gesägt. Der Hinterrand der Schwanzflosse ist stark eingebuchtet. Die Färbung ist sehr variabel von braun bis grünlich-braun bis hellgrau. Eine von vielen Farbvarianten ist der Bunt- oder Koi Karpfen. Dieser wird als Zierfisch in Gartenteichen gehalten.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Ursprünglich aus Vorderasien stammend. Lebt bevorzugt in stehenden, langsam fließenden, pflanzenreichen, weichgründigen und warmen Gewässern (Altwässer, Teiche). Die Wildform lebte in der Donau und ihren Nebenflüssen und gilt als stark gefährdet. Als bodenorientierter und scheuer Fisch geht er meist nachts auf Nahrungssuche. Im Winter stellt er unter 8 °C die Nahrungsaufnahme ein und zieht sich zur Winterruhe in tiefere Stellen zurück. Zur Fortpflanzung benötigt er Wassertemperaturen von 18-20 °C. Die klebrigen Eier werden in seichten, pflanzenbestandenen Stellen oder gar auf überfluteten Wiesen abgelegt. Die Larven heften mit den an ihrem Kopf befindlichen Klebedrüsen an den Wasserpflanzen, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Erst dann steigen sie zur Oberfläche und füllen ihre Schwimmblase mit Luft.

Nahrung: Insektenlarven, Würmer, Schecken, Muscheln und Kleinkrebse sowie auch Wasserpflanzen und gelegentlich Anfluginsekten.
Gefährdung: Verlust von Auegewässern mit Überschwemmungsflächen, Pegelschwankungen in  Stauhaltungen vernichten den im Flachwasser abgelegten Laich, zu geringe Wassertemperaturen.

 

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Kaulbarsch

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Kaulbarsch

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Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Gattung: Gymnocephalus – Art: Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)
Durchschnittliche Länge: 10 – 15 cm, max. 25 cm
Laichzeit: März – Mai
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Kennzeichen:

Der Kaulbarsch besitzt einen gedrungenen etwas hochrückigen Körper. Der Kopf ist kurz und dreieckig mit stumpfer Schnauze und eher kleinem, zahnlosem Maul. Der Körper ist mit Kammschuppen bedeckt. Er besitzt im Gegensatz zum Zander zwei deutlich zusammenhängende Rückenflossen, deren erste mit kräftigen Stachelstrahlen bewehrt ist. Bauch- und Afterflosse besitzen ebenfalls Stachelstrahlen. Die Kiemendeckel enden in einem langen Dorn. Körper, Schwanz- und Rückenflosse sind schwarz gesprenkelt. Die Färbung ist braungelb bis braungrün mit messingfarbenen Glanz.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Kommt vor allem in der Barben- und Brachsenregion größerer Fließgewässer, in stehenden Gewässern aber auch häufig im Brackwasser vor. Er ist ein geselliger, oft in Scharen lebender Bodenfisch. Als kleiner Vertreter der Barschfamilie werden die Eier an flachen Uferstellen in Form gallertartiger Schnüre abgelegt. Bei hohen Bestandsdichten oder geringem Nahrungsangebot kommt es zum Zwergwuchs (Verbuttung).

Nahrung: Insektenlarven, Würmer, Schnecken, Muscheln, Flohkrebse und auch Fischlaich.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Nase

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Schonzeit 01.03 – 30.04 – Mindestmaß 30 cm

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Nase

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Chondrostoma – Art: Nase (Chondrostoma nasus)
Durchschnittliche Länge: 25 – 50 cm, max. 65 cm
Laichzeit: März – Mai

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Kennzeichen:

Die Nase besitzt einen spindelförmigen Körper mit stumpfer, weit vorstehender Schnauze. Die Unterlippe des unterständigen Mauls besitzt einen hornigen Überzug mit scharfkantigen Rand. Der Rücken ist graugrünlich, die Seiten silbrig und der Bauch weiß gefärbt. Alle Flossen sind, bis auf die Rückenflosse, rötlich. Zur Laichzeit sind die Farben ausgeprägter. Beide Geschlechter zeigen einen Laichausschlag, der jedoch beim Milchner ausgeprägter ist.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Sie bewohnt schnell fließende Gewässer der Barben- und Äschenregion. In Seen ist sie selten anzutreffen. Die Nase ist ein bodennaher Schwarmfisch. Sie schabt die Nahrung mit ihrem scharfkantigen Maul von Steinen des Untergrundes ab. Zum Laichen zieht sie in Schwärmen in die Flussoberläufe. Das Ablaichen findet an sehr seichten und stark strömenden Stellen mit kiesigem bis grobsteinigen Grund statt. Die klebrigen Eier haften an den Steinen.

Nahrung: Kleintiere und Algen.

Gefährdung:

Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger, Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Rotauge

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Rotauge

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Rutilus – Art: Rotauge (Rutilus rutilus)
Durchschnittliche Länge: 15 – 20 cm, max: 40 cm
Laichzeit: April – Mai

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Kennzeichen:

Das Rotauge besitzt einen, je nach verfügbaren Nahrungsangebot im Gewässer abhängigen, mehr oder weniger hochrückigen Körper. Das Maul ist klein und endständig; die Maulspalte reicht bis zum Auge zurück. Die Schuppen sind relativ groß. Die Iris ist gelbrot. Die Rückenflosse beginnt senkrecht über dem Bauchflossenansatz. Die Bauchseite zwischen Bauch- und Afterflosse ist gerundet, nicht gekielt. Die Färbung der Flossen ist sehr variabel, meist jedoch orange. Die Färbung ist oft silbergrau mit gelblichen Schimmer und grüngrauer Rückenpartie. Große Verwechslungsgefahr besteht mit der Rotfeder.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Schwarmfisch, der stehende und langsam fließende Gewässer bewohnt. Das Rotauge ist sehr anpassungsfähig und stellt keine besonderen Ansprüche an Lebensraum und Wasserqualität. Zur Laichzeit entwickelt der Milchner einen feinkörnigen Laichausschlag. Das Ablaichen erfolgt in Gruppen im Flachwasserbereich an Pflanzen, Wurzeln oder Steinen. Nach dem Schlupf heften sich die Larven, mit ihren am Kopf befindlichen Klebedrüsen, an Substrat fest, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Kreuzungen mit anderen karpfenartigen Fischen wie Rotfeder, Brachse oder Laube sind möglich. Bei ungünstiger Nahrungssituation kommt es zur Massenentwicklung und zum Zwergwuchs (Verbuttung). Sie ist ein wichtiger Futterfisch für Raubfische.

Nahrung: Zooplankton, Würmer, Schnecken, Muscheln, Kleinkrebse, Insektenlarven und Wasserpflanzen.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Rotfeder

Rotfeder

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Scardinius – Art: Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
Durchschnittliche Länge: 20 – 30 cm
Laichzeit: April – Mai

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Kennzeichen:

Die Rotfeder besitzt einen hochrückigen, kompakten Körper. Das Maul ist deutlich oberständig mit schräg nach oben stehender Maulspalte. Die Iris ist mehr oder weniger gelblich. Die Rückenflosse beginnt im Gegensatz zum Rotauge deutlich hinter dem Bauchflossenansatz. Die Flossen sind hellrot bis kräftig rot gefärbt. Die großen Schuppen bilden an der Bauchseite zwischen Bauch- und Afterflosse einen dachziegelartigen Kiel. Die Färbung ist grausilbrig bis messingfarben glänzend. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Rotauge.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Schwarmfisch, der stehende oder langsam fließende Gewässer mit reichlich Pflanzenbewuchs bewohnt. Sie hält sich gerne in Ufernähe und in Oberflächennähe auf. Zur Laichzeit tragen die Milchner einen feinkörnigen Laichausschlag. Die klebrigen Eier werden an flachen, vegetationsreichen Stellen abgelegt. Nach dem Schlupf heften sich die Larven mit ihren am Kopf befindlichen Klebedrüsen an Substrat fest, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Kreuzungen mit anderen karpfenartigen Fischen wie Rotfeder, Brachse oder Laube sind möglich.

Nahrung: Weichblättrige Wasserpflanzen, Algen sowie Würmer, Insektenlarven, Schnecken und Anflugnahrung.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Rutte / Quappe / Trüsche

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Schonzeit Keine  –  Mindestmaß 30 cm

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Rutte, Quappe, Trüsche

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Familie: Dorsche (Gadidae)
Gattung: Lota – Art: Quappe (Lota lota)
Durchschnittliche Länge: 30 – 60 cm, max. 90 cm
Laichzeit: November – März

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Kennzeichen:

Die Rutte besitzt einen spindelförmigen Körper mit breitem Kopf. Die Maulspalte ist weit und leicht unterständig. Eine Bartel am Kinn weist sie als den einzigen Vertreter der Dorschfamilie im Süßwasser aus. Zwei sehr kurze Bartfäden sitzen an den Nasenöffnungen. Die Bauchflossen sind kehlständig. Sie besitzt zwei getrennte Rückenflossen und eine lange Afterflosse. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Der Körper ist mit kleinen, zarten Schuppen bedeckt. Das perfekt an den Untergrund angepasste Schuppenkleid ist auf dem Rücken graugrün, oliv oder braun gefärbt mit dunkler Marmorierung. Die Unterseite ist grauweiß gefärbt.

Lebensraum /  Lebensweise und Nahrung:

Sie bewohnt kühle, klare und sauerstoffreiche Still- und Fließgewässer. Die Nahrungsaufnahme erfolgt vor allem in der Dämmerung und nachts sowie vor allem in der kalten Jahreszeit. Im Sommer hält sie bisweilen längere Ruhephasen. Zur Laichzeit zieht sie häufig stromaufwärts und laicht über sandig-kiesigen Stellen ab. Die Eier enthalten ein großes Ölkügelchen im Dotter, so dass sie leicht verdriftet werden können.

Nahrung: In der Jugend: Kleintiere wie Wasserasseln und Insektenlarven, später Laich sowie Fische und Frösche.

Gefährdung:

Gewässerverschmutzung. Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Mangel an geeigneten Gewässerstrukturen. Als Nahrungskonkurrent kann der Aal Einfluss auf die Ruttenpopulation haben.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Regenbogenforelle

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Schonzeit vom 15.12 bis 15.04  –  Mindestmaß 26 cm

 

Regenbogenforelle

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Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Oncorhynchus – Art: Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)
Durchschnittliche Länge: 25 – 60 cm, max. 75 cm
Laichzeit: Oktober – Mai (je nach Stamm)

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Kennzeichen:

Die Regenbogenforelle besitzt einen spindelförmigen Körper mit stumpfer Schnauze und weiter Maulspalte. Sie besitzt eine Fettflosse. Der Rücken ist bräunlich bis oliv, die Seiten sind heller gefärbt. Charakteristisch sind die vielen kleinen dunklen Tupfen auf Kopf, Körper, Rücken-, Fett- und Schwanzflosse sowie das rosa schillernde Längsband auf den Körperseiten. Eine natürliche Fortpflanzung der Regenbogenforelle in unseren Gewässern ist zwar nachgewiesen findet jedoch eher selten statt.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Sie wurde um 1880 aus Nordamerika eingeführt. Sie liebt klare, kühle und sauerstoffreiche Fließgewässer, ist jedoch gegenüber höheren Temperaturen und geringerem Sauerstoffgehalt unempfindlicher als die Bachforelle. Deshalb und aufgrund der Schnellwüchsigkeit ist sie ein beliebter Fisch in der Teichwirtschaft.

Nahrung: Insektenlarven, Bachflohkrebse, Anfluginsekten und Fische.

Vorkommen in Europa:

Die Regenbogenforelle stammt aus dem Westen Nordamerikas (Kalifornien) und wurde 1882 eingeführt.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Seeforelle

 

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Schonzeit von 15.12 – 28.02 – Mindestmaß 26 cm

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Seeforelle

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Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo – Art: Seeforelle (Salmo trutta F. lacustris)
Durchschnittliche Länge: 40 – 80 cm, max. 100 cm
Laichzeit: September – Dezember

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Kennzeichen:

Die Seeforelle besitzt einen langgestreckten, keulenförmigen Körper und eine relativ große Fettflosse. Typisch ist das silberne Schuppenkleid mit schwarzen Flecken oder Kreuzen. Allerdings variiert die Färbung stark nach Wohngewässer und der Herkunft der Fische. Die paarigen Flossen und die Afterflosse sind nicht gefleckt. Die Bauchseite ist weißlich. Zur Laichzeit ist die Färbung dunkler, graublau bis graugrün mit unregelmäßigen dunklen Flecken. Die Milchner bilden zur Laichzeit am Unterkiefer einen Laichhaken aus. Die Maulspalte reicht meist bis hinter das Auge.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Sie stellt eine besondere Standortform der Europäischen Forelle (Salmo trutta) dar, die hauptsächlich in tiefen, sauerstoffreichen Alpen- und Voralpenseen lebt. Die Jungfische halten sich eher im Mündungsbereich der Zuflüsse oder im Uferbereich auf; erwachsene Seeforellen leben meist in den Freiwasserzonen der Seen. Zur Laichzeit ziehen sie in die Zuflüsse hinauf. Die Eier werden auf kiesigem Grund in selbstgeschlagenen Gruben abgelegt und mit Kies bedeckt.

Nahrung: In der Jugend wirbellose Kleintiere, später hauptsächlich Fische.

Gefährdung:

Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Zerstörung und Verlust der Laichplätze und Jungfischhabitate durch Querbauwerke. Kiesabbau in den Flussbetten.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Seesaibling

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Schonzeit vom 1.10 bis 28.02  –  Mindestmaß 30 cm

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Seesaibling

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Familie: Salmonidae
Gattung:  Saiblinge (Salvelinus) – Art: Seesaibling (Salvelinus umbla / alpinus)
Durchschnittliche Länge: 25 – 40 cm; bis max. 80 cm (je nach Formengruppe)
Laichzeit: Oktober – Dezember (je nach Formengruppe)

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Kennzeichen:

Der Seesaibling besitzt einen spindelförmigen im Querschnitt fast runden Körper mit schlankem Schwanzstiel. Die Färbung ist sehr variabel und vom Lebensraum abhängig. Die Vorderränder der paarigen Flossen und der Afterflosse sind weiß gesäumt. Die Schwanzflosse ist deutlich eingebuchtet. Das Schuppenkleid ist am Rücken und an den Seiten graugrün, blaugrün oder bräunlich mit gelblichen Punkten. Die Bauchseite ist gelborange bis weißlich. Er besitzt eine weite Maulspalte. Zur Laichzeit ist die Bauchseite des Milchners leuchtend rot gefärbt. Ältere Milchner können einen deutlichen Laichhaken ausbilden.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Der Seesaibling der Alpenseen ist ein Relikt der letzten Eiszeit. Hier haben sich im Laufe der Zeit lokal angepasste Formen entwickelt, die sich im Aussehen, der Färbung, dem Wachstum, der Lebensweise und der Ernährung unterscheiden. Lebensraum sind tiefe, kalte und sauerstoffreiche Gebirgsseen. Der „Schwarzreuther“ stellt eine Hungerform dar, die eine Größe von 20 cm kaum überschreitet. Neben den „normalen Saiblingen“ gibt es noch „Wildfangsaiblinge“. So bezeichnet man großwüchsige Seesaiblinge, die sich räuberisch von Fischen ernähren.

Nahrung: Zooplankton, Kleintiere und Fische (je nach Formengruppe).

Gefährdung:

Eutrophierung der Gewässer und Verlust der Laichplätze.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Schleie

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Schonzeit Keine  –  Mindestmaß 26 cm

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Schleie

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Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Tinca – Art: Schleie (Tinca tinca)
Durchschnittliche Länge: 35 – 45 cm, max. 65 cm
Laichzeit: Mai – Juli

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Kennzeichen:

Die Schleie besitzt einen mäßig hochrückigen Körper. Die Flossen sind deutlich abgerundet, die Schwanzwurzel ist auffällig hoch. Das kleine endständige Maul ist vorstülpbar und besitzt im Maulwinkel je einen kurzen Bartfaden. Die Iris der Augen ist meist intensiv rot oder dunkelorange gefärbt. Sie besitzt sehr kleine Schuppen, die tief in der Haut sitzen und von einer dicken Schleimschicht überzogen sind. Die Schwanzflosse ist im Gegensatz zu den anderen Flossen nicht gerundet, sondern gerade. Die Geschlechter können an der unterschiedlichen Größe der Bauchflossen unterschieden werden. Diese sind beim Milchner wesentlich größer und weisen ebenfalls einen auffällig verdickten zweiten Strahl auf. Beim Rogner sind die Bauchflossen klein und spitz zulaufend. Das Schuppenkleid der Schleie ist olivgrün bis bräunlich-grünlich mit Messingglanz. Die Bauchseite ist gelblich. Eine gelbrote Farbvarietät, die sogenannte Goldschleie, wird oft als Zierfisch gehalten.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Stehende und langsam fließende Gewässer, Altarme und Stillgewässer mit schlammigem Untergrund und reichem Pflanzenbewuchs (Kraut- und Schilfzonen). Sie ist eine gesellige, sehr anpassungsfähige und gegenüber geringen Sauerstoffgehalten widerstandsfähige Art. Typisch ist ihr gemächliches Verhalten, nicht nur während der Nahrungsaufnahme. Tagsüber hält sie sich meist zwischen Pflanzenbeständen verborgen. Erst mit Beginn der Dämmerung durchwühlt sie den Boden nach Nahrung. Zur Laichzeit werden die klebrigen Eier an Wasserpflanzen abgelegt. Die ausschlüpfenden Larven haften mit ihren am Kopf befindlichen Klebedrüsen an den Wasserpflanzen, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Den Winter verbringen Schleien eingegraben im Schlamm.

Nahrung: Kleine Bodentiere aller Art und Pflanzen bzw. verrottende Pflanzenreste.

Gefährdung:

Zerstörung und Verlust der Laichplätze und Jungfischhabitate.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Steinkrebs / Bachkrebs

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Steinkrebs, Bachkrebs

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Familie: Astacidae
Gattung: Austropotamobius – Art: Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
Durchschnittliche Länge: 8 – 11 cm
Laichzeit: Oktober – November

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Kennzeichen:

Der Steinkrebs ist mit knapp 12 cm Länge die kleinste europäische Flusskrebsart. Die Weibchen bleiben deutlich kleiner (ca. 8 cm). Die Scherenunterseiten sind fahl gelb grau und niemals rot gefärbt, wie beim Edelkrebs. Er hat eine einteilige Leiste über den Augen.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Typische Wohngewässer sind sommerkalte kleine Oberlaufbäche und Gräben mit grobsteinigem Substrat. Die Wassertemperatur sollte in den Sommermonaten über 10°C liegen. Steinkrebsbestände finden sich hauptsächlich in naturnahen Wald- und Wiesenbächen in extensiv bewirtschafteten Regionen. Gelegentlich ist er mit dem Edelkrebs vergesellschaftet. Wegen seiner geringen Größe war und ist seine wirtschaftliche Bedeutung sehr gering. Die an den Schwimmbeinchen an der Unterseite des Schwanzes haftenden Eier werden vom Weibchen über den ganzen Winter getragen und gepflegt. Steinkrebse lassen sich in Teichen der Teichwirtschaft nur sehr schlecht halten und vermehren. Deshalb ist der Schutz der verbleibenden natürlichen Populationen besonders wichtig. Hierzu zählt der Erhalt der natürlichen Gewässerstruktur und der guten Wasserqualität in den Oberlaufbächen.

Nahrung: Wasserpflanzen und Algen, Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Muscheln, Würmer, Detritus.

Gefährdung:

Gewässerverschmutzung- und –verbauung. Durch die Krebspest sind die Bestände drastisch zurückgegangen und meist auf isolierte, kleinräumige Vorkommen beschränkt. Durch den abgelegenen Lebensraum ist die Gefahr der Erregereinschleppung nicht so groß wie beim Edelkrebs. Eintrag von Insektiziden, organischer Belastung und Feinsediment aus der Landwirtschaft.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Stör

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Ganzjährig geschützt, BITTE schonend zurücksetzen !

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Wels

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Schonzeit keine  –  Mindestmaß 70 cm

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Wels, Waller

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Familie: Echte Welse (Siluridae)
Gattung: Silurus – Art: Wels (Silurus glanis)
Durchschnittliche Länge: 1 – 2 m, max. 2,5 m
Laichzeit: April – Juli

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Kennzeichen:

Der Wels besitzt einen langgestreckten, massigen, schuppenlosen Körper mit breitem abgeplattetem Kopf mit Bartfäden. Zwei lange Barteln sitzen auf dem Oberkiefer und vier kürzere Barteln am Unterkiefer. Das große Maul besitzt zahlreiche kleine, bürstenartige Hechelzähne. Die Augen sind auffallend klein. Die Rückenflosse ist sehr kurz und klein, die Afterflosse sehr lang und reicht bis zur Schwanzflosse. Die Milchner sind etwas größer als die Rogner. Das Schuppenkleid ist sehr variabel, meist auf der Oberseite blaugrau, über grünlichbraun bis blauschwarz gefärbt. Die Seiten sind heller und marmoriert, der Bauch weißlich. Der Wels besitzt im Gegensatz zu den Zwergwelsarten keine Fettflosse.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Bewohnt tiefere stehende und langsam fließende Gewässer, insbesondere trübe und nicht zu kalte Gewässer mit weichem Grund. Er ist ein dämmerungs- und nachtaktiver einzelgängerischer und gefräßiger Räuber. Im Winter hält er sich an tieferen Stellen auf und ruht ohne Nahrungsaufnahme, oft eingegraben im Schlamm. Zur Laichzeit werden die klebrigen Eier in einer nestähnlichen Mulde im pflanzenbestandenen Uferbereich abgelegt. Das Gelege wird bis zum Schlupf der kaulquappenähnlichen Larven vom Milchner bewacht.

Nahrung: Verschiedene Fischarten, kleine Säugetiere, Amphibien und mitunter Wasservögel.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

Zander

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Schonzeit vom 15.02 bis 30.04  –  Mindestmaß 50 cm

 

Zander, Schill, Sander

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Familie: Echte Barsche (Percidae)
Gattung: Sander – Art: Zander (Stizostedion lucioperca)
Durchschnittliche Länge: 50 – 80 cm, max. 100 cm
Laichzeit: April – Juni

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Kennzeichen:

Der Zander besitzt einen langgestreckten, spindelförmigen Körper mit spitz zulaufenden Kopf. Die „ Katzenaugen“ leuchten im Licht silbrig. Die endständige Maulspalte reicht bis zum Augenhinterrand, oft darüber hinaus. Neben kleinen Bürstenzähnen fallen im Ober- und Unterkiefer große Fangzähne („Hundszähne“) auf. Er besitzt zwei durch einen kurzen Abstand getrennte Rückenflossen, die erste mit spitzen Stachelstrahlen. Am Ende der Kiemendeckel sitzt ein kurzer Dorn. Der Körper wird von kleinen Kammschuppen bedeckt. Die Färbung ist sehr variabel, meist grünlichgrau mit silbrigem oder messingfarbenem Glanz. Rücken- und Schwanzflossen tragen schwarze Parallelstreifen. Die Seiten zeigen mehr oder weniger verwaschene dunkle Querbinden.

Lebensraum / Lebensweise und Nahrung:

Als größter Vertreter der Barschfamilie bevorzugt er größere, tiefe und planktontrübe stehende oder fließende Gewässer mit festem Grund. Während der Laichzeit legt der Milchner Nestgruben, sog. Zandernester an. Das sind z.B. Wurzeln oder versunkene Äste. Das Weibchen legt die klebrigen Eier auf die Wurzelstücke ab. Sie werden vom Milchner gegen Laichräuber bewacht und durch Fächeln der Flossen mit Frischwasser versorgt.

Nahrung: In der Jugend Zooplankton und kleine Bodentiere, später hauptsächlich schlanke Fische.

Vorkommen in Europa:

Die ursprüngliche Verbreitung des Zanders erstreckt sich östlich der Elbe über Schweden, Finnland, Rußland bis zum Kaspischen Meer. Er fehlte in England, Frankreich, Spanien, Italien und Jugoslawien. Durch Besatzmaßnahmen ist die Art heute in ganz Mittel-, West- und Nordeuropa verbreitet.

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Bilder: © Herr Andreas Hartl

Mit freundlicher Genehmigung des Landesfischereiverbandes Bayern e.V.

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